An der Grenze
Fernsehfilme zu historischen Themen sind in der Vergangenheit oft zu argen Schmonzetten verkommen. Gestern gab es eine Ausnahme zu besichtigen. Gut, auch diesmal musste reichlich Liebes-Herz-Schmerz ertragen werden. Wahrscheinlich hatte auch nur in den seltensten Fällen ein Politoffizier eine promiskuitive polnische Gattin. Der Alltag der Grenztruppen der DDR war wohl wie der Alltag ihrer westdeutschen Kollegen in der Bundeswehr von stumpfsinniger Langeweile geprägt. Der eine oder andere Kamerad vertrieb sich die Zeit hier wie dort durch brutale Übergriffe auf Außenseiter. Im Unterschied zum Bundeswehrsoldaten konnte das östliche Pendant aber von einer Sekunde auf die andere gezwungen sein, eine Entscheidung über Leben und Tod eines sogenannten Grenzverletzters zu treffen. Die persönliche Tragik, durch das politische System, in dem man lebt, in eine solche Zwangslage zu kommen, schilderte der Film sehr überzeugend.
broemmelhaus - 30. Okt, 11:30
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks