Hauptberuf Biograf

Freitag, 5. Oktober 2007

Joschka schreibt selbst

Kollege Ronald hat gestern in seinem Blog auf die gerade erschienene Autobiografie von Joschka Fischer hingewiesen. Biografie-FischerIm Radio hörte ich anschließend Ausschnitte aus der Pressekonferenz. Der Ex-GrüneMinister war launig wie immer. Besonderen Wert legte Joschka darauf, alles selbst geschrieben zu haben. „Jede Zeile“ stamme von ihm. Nun denn! Hoffentlich hat er damit kein Selbsttor geschossen. Schließlich hätte man so mancher Promibiografie der vergangenen Jahre einen (besseren) Ghostwriter gewünscht!

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Virtuelle Größe

Schon vor dem web 2.0 wussten findige Menschen, wie wichtig virtuelle Größe im Geschäftsleben sein kann. Eine kleine Anekdote aus der schon erwähnten Unternehmerbiografie, die ich gerade Korrektur lese.

Wenn in den ersten Wochen tatsächlich einmal das Telefon klingelte und nicht ein Freund oder die Freundin am anderen Ende war, sondern sich tatsächlich ein Interessent meldete, nutzten wir die Möglichkeiten unseres alten Wählscheibentelefons.
Ich meldete mich: „Dillenburger & Münch, was kann ich für Sie tun?“
„Ja, wir interessieren uns für eine Klimaanlage.“
Geschäftig antwortete ich: „Einen Moment, ich verbinde Sie mit unserem Vertrieb.“
Anschließend drehte ich an der Wählscheibe und der Kunde hörte ein klackendes Geräusch, als würde er weitergeleitet. In Wirklichkeit reichte ich nur den Hörer weiter.
Mit forscher Stimme meldete sich Peter: „Bauer!“
„Ja, wir interessieren uns für eine Klimaanlage, können wir einen Termin bekommen?“
„Oh, einen Moment, da muss ich Sie verbinden ...“
Erneutes Drehen an der Wählscheibe.
Mehr sein als scheinen war damals die Devise. In Wirklichkeit konnten wir uns noch nicht einmal eine Sekretärin leisten.

Wo sind die Ossis?

Eine Frage sei mir am Tag der deutschen Einheit gestattet: Wo sind die Biografien von Menschen aus der ehemaligen DDR? Bisher habe ich noch keinen Auftrag aus dem Osten bekommen. Liegt es daran, dass ich Wessi bin und sie ihre Geschichte nur einem Ossi erzählen wollen? Oder ist das Angebot von Privatbiografien im Osten der Republik noch nicht bekannt? Dabei wäre es doch sehr spannend, die tatsächliche Alltagswirklichkeit der DDR in Privatbiografien zu dokumentieren. Also, liebe Ossis! Nur Mut!

Dienstag, 2. Oktober 2007

Vermächtnis

Wolff Horbachs GlücksNetzBlog verdanke ich eine ganz besondere Erfahrung. Er weist auf das Video der im wahrsten Sinne des Wortes letzten Vorlesung des amerikanischen Informatikers Randy Pausch hin, der bald an Krebs sterben wird. Selten hat mich etwas so berührt, obwohl ich als Biograf oft das Glück habe, die grundlegenden Erkenntisse von Menschen dokumentieren zu dürfen, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden. Einen längeren Beitrag zu dieser ganz besonderen Vorlesung gibt es auch in Spiegel Online.

Entscheidung delegiert

Es gibt viele spannende Momente im Berufsalltag eines Biografen: der erste persönliche Kontakt zu einem Interessenten, die Interviews, die Reaktion auf die erste Textfassung, der Moment, wenn der Erzähler sein Buch zum ersten Mal in die Hand nimmt.
Gestern bekam ich von der besten Buchgestalterin von allen drei Titelseitenentwürfe für eine aktuelle Unternehmerbiografie. Oft habe ich beim ersten Ansehen der Entwürfe sofort einen Favoriten. Diesmal sind alle drei gleichwertig. Also habe ich sie dem Erzähler geschickt. Jetzt warte ich auf seine Entscheidung. Ist doch schön, wenn man sich sich selbst ganz entspannt zurücklehnen kann.

Freitag, 28. September 2007

Kölle Alaaf!

Nein, noch ist nicht der 11.11., 11 Uhr 11. Trotzdem wird das kommende Wochenende für mich wohl karnevalistisch. Heute lagen die Korrekturfahnen meiner jüngsten Biografie im Briefkasten. Es geht um die Lebensgeschichte eines erfolgreichen Kölner Unternehmers. Wie es in Köln so üblich ist, wenn man denn beruflich Erfolg hat in der Stadt, war er vor Jahren auch Karnevalsprinz. Nun bin ich nicht so ein furchtbarer Jeck und wenn, dann feiere ich schon lieber allemannisch. War aber interessant, der Blick hinter die Kulissen. Und so werde ich denn 176 Seiten lesen - Gott sei dank nicht nur über Karneval. Der Erzähler hatte nämlich wirklich was zu sagen über Erfolge und wie man sie erreicht.

Literaturwettbewerb gewonnen

Ruth Wunsch, mit der und für die ich seit einigen Jahren Bücher realisiere, ist Gewinnerin des Schreibwettbewerbs "Mein Brief an die Gesellschaft von morgen". Aktion Mensch und Diakonisches Werk würdigen damit den "Brief an die Zukunft" der 78jährigen Hamburgerin. Auf der Homepage zum Wettbewerb heißt es:
 
"Sie empfindet es schon als leichte Kränkung, wenn sie als "ältere Dame" angesprochen wird. Denn Ruth Wunsch fällt es schwer, das Älterwerden zu akzeptieren, weil Senioren gern "aufs Abstellgleis" geschoben werden. Dagegen entwickelt sie überzeugende Strategien und erklärt, was es mit der "Arx AG" auf sich hat."

Den Brief an die Zukunft von Ruth Wunsch finden Sie hier.

Schreib's auf!

Weblog des Biografen Matthias Brömmelhaus

Über mich

Ich arbeite als Biograf und Autor am Bodensee. Weitere Informationen finden Sie auf meiner Internetseite

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