Montag, 5. November 2007

Biografie als Weihnachtsgeschenk

So langsam mehren sich die Anfragen von Menschen, die ihren Eltern oder Großeltern meine Dienstleistung als Biograf zu Weihnachten schenken wollen. Eine großartige Idee, denn besser kann man den Respekt vor deren Lebensleistung wohl kaum zum Ausdruck bringen.
Sehr oft kommt gleich zu Anfang die Frage: „Schaffen Sie das denn noch bis Weihnachten?“ Eindeutige Antwort: Nein! Vom ersten Interview mit dem Erzähler bis zur Auslieferung der Bücher dauert es bei mir mindestens vier Monate, oft auch länger. Schließlich schreibe ich keine 08/15 computergesteuert zusammengeschusterten Einheitsbücher, sondern individuelle Porträts und Autobiografien. Wer also jetzt eine Biografie als Weihnachtsgeschenk bei mir in Auftrag gibt, erhält einen schön gestalteten Gutschein, den er unter den Weihnachtsbaum legen kann. Der Beschenkte kann sich dann auf die Interviews und den gesamten individuellen und kreativen Produktionsprozess seiner Biografie freuen.

Freitag, 2. November 2007

Illustrierte Biografie

Bilder sagen mehr als tausend Worte. Sie finden, dass dies ein seltsamer Spruch für einen Biografen ist? Weit gefehlt. Erinnern Sie sich noch an meinen Beitrag zum "Doppelten Senftenberg" vor ein paar Tagen? Wie bedrohlich die Situation für meinen Erzähler war, wie knapp er tatsächlich einem Einsatz im Endkampf um Berlin entronnen ist, zeigt eine Illustration, die ich extra für das Buch von meiner Grafikern anfertigen ließ.

Heilgendorff-Marsch-durch-Deutschland

Die Qualität eines Biografen und seiner Arbeit zeigt sich nicht nur im Text, sondern auch in der grafischen Umsetzung. Was für einen Gewaltmarsch quer durch Deutschland der gleiche Erzähler zurücklegte, wird heutigen Lesern wohl auch erst anhand dieser Karte verständlich.

Heilgendorff-Situation-Berlin

Sollten Sie Ihre Biografie schreiben lassen wollen, fragen Sie vorher nach Möglichkeiten, das Buch zu illustrieren. Lassen Sie sich einige Bücher des Biografen / der Biografin Ihrer Wahl zeigen. Wenn es nur 08/15-Produktionen sind, gibt es vielleicht noch einen besseren Biografen für Ihre Lebensgeschichte.

Donnerstag, 1. November 2007

Hörbuch erschienen

Mein gestriger Arbeitstag war nicht so produktiv wie erhofft. Morgens fand ich im Briefkasten die Hörbuchausgabe von „Dreizehn Sterne über Arabien“, dem Reisebuch, das ich gemeinsam mit der blinden Autorin Ruth Wunsch geschrieben habe. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen und schob die CD in den Player. Es ist immer wieder faszinierend, seinen eigenen Text von einem Profi gesprochen zu hören. Klingt wirklich gut! Übrigens: Blinde und Sehbehinderte können das Buch kostenfrei bei der Blindenbücherei bestellen (Buchnummer 28508). Allen anderen sei die gedruckte Ausgabe empfohlen.

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Weihnachtskarten ganz individuell

Man glaubt es kaum, aber so langsam wird es Zeit, an Weihnachten zu denken. Wem muss darf man eine Karte schicken? Und vor allem, was für ein Motiv soll es sein.
Gut, dass meine Haus- und Hofgrafikerin auch individuelle Weihnachtskarten gestaltet. Anders, ungewöhnlich, manchmal auch frech, aber immer persönlich. Neugierig? Hier gibt es was zu sehen.
Oder wie wäre es mit einem Weihnachtsmann?
Übrigens: wie meine Weihnachtskarte aussieht, erfahren nur die Ausgewählten, die auch eine bekommen.

Dienstag, 30. Oktober 2007

An der Grenze

Fernsehfilme zu historischen Themen sind in der Vergangenheit oft zu argen Schmonzetten verkommen. Gestern gab es eine Ausnahme zu besichtigen. Gut, auch diesmal musste reichlich Liebes-Herz-Schmerz ertragen werden. Wahrscheinlich hatte auch nur in den seltensten Fällen ein Politoffizier eine promiskuitive polnische Gattin. Der Alltag der Grenztruppen der DDR war wohl wie der Alltag ihrer westdeutschen Kollegen in der Bundeswehr von stumpfsinniger Langeweile geprägt. Der eine oder andere Kamerad vertrieb sich die Zeit hier wie dort durch brutale Übergriffe auf Außenseiter. Im Unterschied zum Bundeswehrsoldaten konnte das östliche Pendant aber von einer Sekunde auf die andere gezwungen sein, eine Entscheidung über Leben und Tod eines sogenannten Grenzverletzters zu treffen. Die persönliche Tragik, durch das politische System, in dem man lebt, in eine solche Zwangslage zu kommen, schilderte der Film sehr überzeugend.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Die Biografieprofis

Morgen fahre ich, so die Lokführer mich lassen, nach Frankfurt zum Mitgliedertreffen der Deutschen biografischen Gesellschaft (DbG). Die DbG ist der Berufsverband der professionellen Biografinnen und Biografen in Deutschland. Nur wer tatsächliche Berufserfahrung als Biograf nachweisen kann, wird aufgenommen. Das unterscheidet die DbG von anderen Vereinigungen. Bis Sonntag werden wir uns mit vielen „berufspolitischen“ Themen beschäftigen, vor allem aber mit der Frage der Qualitätssteigerung und Qualitätssicherung unserer Arbeit.
Mindestens so wichtig finde wie das Tagungsprogramm selbst finde ich die lockeren Gespräche am Abend. Anschließend fühlt man sich als Biograf nicht mehr so alleine in der weiten Welt, sondern weiß, dass Andere genau die gleichen Probleme haben. Schön!!

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Reiseplan Australien

Gerade habe ich mir den genauen Ablauf meiner Australienreise ausgedruckt. Nun ist es ja keine Urlaubsreise, sondern soll die Grundlage für ein Reisebuch liefern. Klar, dass man da möglichst viel in möglichst kurzer Zeit erleben will, schließlich soll genug Stoff fürs Schreiben zusammenkommen. Aber muss man wirklich jeden Tag auf Achse sein? Na ja, so kommt wenigstens nicht ganz so viel Neid bei den Daheimbleibenden auf, die ja ohnehin immer meinen, ein Autor verdiene sein Geld mit seinem Hobby. Achtung: Schwielen im Gehirn sieht man nicht!

Montag, 22. Oktober 2007

Das doppelte Senftenberg

Gerade habe ich den korrigierten Andruck einer sehr interessanten Biografie zur Post gebracht. Darin berichtet der Erzähler von seiner verlorenen Jugend im Nationalsozialismus. Vor allem erzählt er sehr reflektiert von seinen schrecklichen Erlebnissen als Soldat. Bei aller Tragik gibt es in diesem Buch auch Episoden, die an den „braven Soldaten Schwejk“ erinnern. Im April 1945, also wenige Wochen vor Ende des Krieges, bekam der Trupp meines Erzählers einen Marschbefehl von Stralsund nach Senftenberg. Er kannte diesen Ort in der Lausitz, denn er war in der Nähe geboren und aufgewachsen. Nach einigen Tagen stellte sich heraus, dass ihr Leutnant sie in eine ganze andere Richtung führte. Er war Österreicher und gab den niederösterreichischen Kurort Senftenberg als Ziel aus. Unterwegs auf diesem langen Weg wurde ihr Marschbefehl mehrfach kontrolliert. Natürlich waren alle skeptisch. Nie und nimmer konnte Senftenberg in Niederösterreich gemeint sein. Der Leutnant vertrat aber jedes Mal selbstbewusst seinen Standpunkt und ließ sich nicht beirren. So führte er seine Leute mehrere hundert Kilometer nach Süden und in Sicherheit. Wahrscheinlich rettete er damit vielen das Leben, denn in der Gegend des anderen Senftenberg starben tausende Soldaten beim „Endkampf“ um Berlin.

Schreib's auf!

Weblog des Biografen Matthias Brömmelhaus

Über mich

Ich arbeite als Biograf und Autor am Bodensee. Weitere Informationen finden Sie auf meiner Internetseite

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