Freitag, 28. Dezember 2007

Kundenlob

Gerade erreichte mich folgende Email:

Sehr geehrter Herr Brömmelhaus,
die ersten Reaktionen auf meine Biographie liegen inzwischen vor und sind durchweg positiv. Das bezieht sich auch auf den von Ihnen zu verantwortenden Teil. Ich bin auch der Ansicht, dass Sie den richtigen Ton getroffen haben und vom Stil eine flüssige Lektüre garantieren. Insoweit also noch einmal meinen herzlichen Dank.
Zusamen mit entsprechenden Widmungen habe ich vor allem bei meinen Enkeln – zumal der eine gerade 18 Jahre geworden ist und sich damit in mein Alter versetzen kann – tiefe für das Leben wesentliche Wirkung erzielt. Wir werden sehen, ob dies anhält.

....

Das baut mich für die letzten Tage dieses Jahres doch noch einmal so richtig auf!

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Weihnachtsgeschichte

Das neue Historienmagazin der ARD ist ja allerorten verrissen worden, besonders schön vom Kollegen Ronald und auch vom Spiegel. Da ich aber letzterem nicht blind vertraue, habe ich mir gestern die zweite Ausgabe von „Geheimnis Geschichte“ angesehen. Thema war die erste Friedensweihnacht nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Thema, aus dem sich etwas machen lässt, dachte ich. Schließlich spielt Weihnachten mit seinen Familienbräuchen in vielen Biografien, die ich schreiben durfte, eine große Rolle. Aber was wurde daraus in der „Sendung mit dem Kausch“ (O-Ton Spiegel)? Eine unerträgliche Boulevardshow, die ihren Höhepunkt hatte, als der Moderator Marzipankartoffeln garantiert ohne Marzipan probierte und meinte: „Schmecken doch eigentlich ganz gut!“
Auch die Frage, ob die Russen 1945 Weihnachten tatsächlich verbieten wollten und das traute Feiern unterm Tannenbaum dann nur aus Propagandagründen doch zuließen, wurde nicht beantwortet. Ist vielleicht auch besser so.

Montag, 3. Dezember 2007

Weihnachtsgeschenk

Und noch ein Buch wurde rechtzeitig fertig, um als Weihnachtsgeschenk unterm Baum zu liegen.

Titel-Heilgendorff

Mir ist dieses Buch besonders ans Herz gewachsen, weil der Autor präzise und einfühlsam jedoch ohne Sentimentalität schildert, wie er als junger Soldat zwei Jahre ohne Unterbrechung an vorderster Front ums nackte Überleben kämpfte. Schlussendlich rettete er zwar sein Leben, hatte seine Jugend aber verloren.
In diesem Buch finden sich übrigens die Illustrationen, die Sie hier sehen.

Montag, 26. November 2007

Das Honorar eines Biografen

Oft beginnen Telefongespräche mit Interessenten so:
"Sagen Sie mal, was kostet denn eine Biografie."
Ich erkläre dann zunächst, wie ich arbeite und wie lange es dauert, eine niveauvolle Biografie zu schreiben. Oft merke ich dabei, dass der Anrufer unruhig wird und anscheinend nur an der Preisinformation interessiert ist. Als wäre eine Biografie ein x-beliebiges Produkt.
Ist sie aber nicht. Ich arbeite an einem Buch mehrere Monate. Damit dürfte jedem klar sein, dass es nicht nur ein paar hundert Euro kosten kann.
Für alle, die es genauer wissen wollen. Wer seine Lebensgeschichte von einem professionellen Biografen aufgeschrieben haben möchte, der sie anschließend als hochwertiges Buch mit Fotos und Illustrationen produziert, wird dafür mindestens 7000 Euro bezahlen müssen.
Dafür bekommen Sie aber auch etwas Einmaliges, das nicht wie die nagelneue Luxuskarosse Monat für Monat an Wert verliert. Im Gegenteil!

Montag, 19. November 2007

Ausgepackt

Es ist jedes Mal wieder ein besonderes Erlebnis, wenn ein neues Buch auf dem Tisch liegt.
Über diese Biografie und die Suche nach einem Titelbild habe ich hier schon geschrieben. So sieht der Gewinnerentwurf also aus.

Titel-Dillenburger

Zum Inhalt zitiere ich den Klappentext:
Das vorliegende Buch ist weit mehr als eine Autobiografie. Getreu dem Motto „Aus Erfahrung wird man klug“ lässt der erfolgreiche Unternehmer Claus Dillenburger uns an seinen Erlebnissen teilhaben. Dabei wird deutlich, dass der Erfolg viele Ursachen hat. Vor allem beruht er auf der Bereitschaft, tatsächlich etwas zu „machen“. Anders ausgedrückt: Ein erfolgreicher Unternehmer unternimmt etwas, auch wenn es schiefgehen kann. So gelang auch Claus Dillenburger nicht immer alles im ersten Anlauf. Er folgte aber stets der Devise: „Wenn es sein muss, fang noch mal von vorne an! Immer wieder! Es lohnt sich.“ Wie sehr es sich tatsächlich lohnt, beweist diese Lebensgeschichte.

Mittwoch, 14. November 2007

Happy birthday Astrid Lindgren

Heute würde Astrid Lindgren ihren hundertsten Geburtstag feiern. Ganze Generationen von Kindern sind mit ihren Werken groß geworden. Viele Erzähler meiner Biografien erinnern sich an ihre Lindgrenlektüre.

Astrid Lindgren Denkmal in Stockholm

Dabei könnte man fast eine Lesertypologie entwickeln. Ich schwärmte für „Kalle Blomquist“ und „Karlsson vom Dach“, während mich die berühmte Pippi eher kalt ließ. Mögen andere entscheiden, was das über meinen Charakter aussagt.

Freitag, 9. November 2007

Ein deutscher Schicksalstag

Der 9. November ist in ganz besonderer Weise ein deutscher Schicksalstag.
Am 9. November 1848 wird Robert Blum, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, in Wien erschossen. Das war der Anfang vom Ende der bürgerlichen Revolution in Deutschland.
Am 9. November 1918 ruft Philip Scheidemann vom Berliner Reichstagsgebäude die Deutsche Republik aus. Stunden später verkündet Karl Liebknecht am Berliner Stadtschloss die Deutsche Räterepublik. Die Monarchie hat endgültig abgewirtschaftet.
Am 9. November 1923 versuchen Hitler, Ludendorff und andere in München mit einem Putsch die Regierungsmacht an sich zu reißen. Der Putsch scheitert, aber erstmals werden die Nationalsozialisten international wahrgenommen.
Am 9. November 1925 wird die SS gegründet.
Am 9. November 1938 brennen in ganz Deutschland die Synagogen. Die Verfolgung der Juden in Deutschland tritt in eine neue Phase, die mit sechs Millionen ermordeten Menschen endet.
Am 9. November 1989 wird die Mauer geöffnet und es beginnt die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands.

Der 9. November ist ein schwieriger Tag, weil sich an ihm die Abgründe deutscher Geschichte und die großartigen Ereignisse kreuzen. Aber so ist Geschichte nun einmal. Man kann das eine nie ohne das andere haben.

Beeindruckend

Der Fernsehfilm „Contergan“ hat mich wirklich tief beeindruckt. Es ist also doch möglich, einem historischen Stoff im Medium Fernsehen – zumindest im öffentlich rechtlichen – gerecht zu werden.
Als Biograf habe ich mich gestern Abend gefragt, wie dieses wichtige Thema weiter aufgearbeitet werden sollte. Die Lebensgeschichten möglichst vieler Geschädigter sollten dokumentiert werden, so viel steht fest. Sie sind ein Stück Zeitgeschichte. Nach der im Anschluss an den Film gesendeten Dokumentation kam mir noch ein anderer Gedanke. Die Leidtragenden waren ja nicht nur die sogenannten Contergankinder, sondern in ganz besonderem Maß auch die Eltern. Die richtige Form der Aufarbeitung wären also möglichst viele Familiengeschichten. Ich bin sicher: Sie werden geschrieben werden.

Mittwoch, 7. November 2007

Contergan

Heute und morgen werde ich mir in der ARD den Fernsehfilm Contergan ansehen. Zum einen, weil mich interessiert, warum die Herstellerfirma bis zum Schluss die Ausstrahlung gerichtlich verhindern wollte. Zum anderen, weil der Film auch eine Reise in meine eigene Kindheit verspricht. Der SPIEGEL lobt das „Qualitätsfernsehen erster Güte“ und attestiert dem Film „bestechend detailgenau eingefangenes Zeitkolorit“.

Wie viele andere habe ich eine ganz persönliche Erinnerung an diesen nationalen Arzneimittelskandal. Meines Wissens gab es in meiner kleinen Heimatstadt keine Contergangeschädigten. Deshalb sah ich bei einem Urlaub an der Nordsee erstmals ein Mädchen, nur wenig jünger als ich selbst, deren Hände direkt an der Schulter angewachsen waren. Ich war wohl mehr überrascht als erschrocken, zupfte meine Mutter am Mantel und sagte: „Schau mal Mami, das Kind da!“ Meine Mutter beugte sich zu mir herunter: „Das ist ein armes Contergankind. Darauf zeigt man nicht mit dem Finger!“ Damit war das Thema erledigt. Über Behinderungen sprach man nicht, mit behinderten Kindern spielte man nicht. Noch viele Jahre sollten Kinder mit Behinderungen für mich pauschal „Contergankinder“ sein.

Schreib's auf!

Weblog des Biografen Matthias Brömmelhaus

Über mich

Ich arbeite als Biograf und Autor am Bodensee. Weitere Informationen finden Sie auf meiner Internetseite

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