Dienstag, 21. April 2009

Für Autoren und Hobby-Vielschreiber

Wer jemals einen umfangreicheren Text geschrieben hat, kennt das Problem: Alle bekannten Textverarbeitungssysteme eignen sich nur bedingt für Texte von mehr als 20 oder 30 Seiten. Vor allem die Überarbeitung der Texte einschließlich der Rechtschreibkorrektur ist ein mühsames Geschäft, egal ob man Microsoft Word oder OpenOffice benutzt. Durch Zufall stieß ich vor einigen Wochen auf ein Officesystem, das von sich behauptet, speziell für Schriftsteller und Vielschreiber konzipiert zu sein: Papyrus Autor.
Anfangs war ich sehr skeptisch. Andererseits hatte der von mir sehr geschätzte Andreas Eschbach an der Entwicklung von Papyrus Autor mitgearbeitet. Da musste was dran sein.

Nachdem ich Papyrus Autor nun ein paar Wochen nutze, weiß ich nicht mehr, wie ich vorher ohne diese Software ausgekommen bin. Viele der Funktionen von Papyrus Autor sind perfekte Hilfsmittel. Ich nutze besonders intensiv die Notizzettel und Textschnipselfunktion. Damit lassen sich Ideen, die einem während des Schreibprozesses zu einer bestimmten Szene kommen, sofort auf einem „Klemmbrett“ neben dem Text festhalten. So stehen sie bei jeder Überarbeitung unmittelbar zur Verfügung. Genauso einfach kann man Passagen, die einem an einer Stelle nicht mehr gefallen, auf das Klemmbrett ziehen und sie später an einer anderen Stelle per drag & drop wieder einfügen. Die Größe dieser Textblöcke spielt dabei keine Rolle, man kann auf dem Klemmbrett auch ein ganzes Kapitel „zwischenlagern“.
Sehr funktionell ist auch die Kapitelübersicht, in der man den Bearbeitungsstatus jeder einzelnen Szene dokumentieren kann.

Am beeindruckendsten ist aber sicher die Stilanalyse, die auf dem „10-Punkte-TÜV“ zur Textüberarbeitung von Andreas Eschbach beruht. Sie hilft jedem professionellen Autor oder ambitionierten Hobbyschreiber, die eigenen Schreibschwächen aufzufinden. Wortdopplungen, Füllwörter, zu lange Sätze, Aufblähungen und andere Unwörter – alles wird von der Stilanalyse markiert. Dazu kommt ein Thesaurus, der sofort Alternativen liefert und von einem Selbst ergänzt werden kann.

Integriert ist außerdem der DudenKorrektor in der neuesten Version. Im Gegensatz zum bisher von mir genutzten OpenOffice Writer arbeitet der Korrektor hier so schnell, dass man ihn während des Schreibens mitlaufen lassen kann, ohne dass die Performance der Software bei langen Dokumenten verlangsamt wird.
Dazu kommen viele „kleine“ Dinge wie z. B. die intelligente Leerzeichenkontrolle beim Einfügen der Texte.

Ich bereue auf jeden Fall keinen Cent der 149,-- Euro, die Papyrus Autor kostet.

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